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Versteinerte Pflanzen

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Russland, Nord-Kaukasus, Krasnodar-Region, Republik Adygea

Am Nordrand des Kaukasus, in der Krasnodar-Region, in der Republik Adygea streichen großflächig mesozoische Schichtenfolgen aus. Die Flüsse Laba und Belaja haben sich in der Region u.a. in unterkretazische Feinklastika, bestehend aus hellgrauen/hellbraunen bis dunkelgrauen, fast schwarzen Sand- und Siltsteinen eingeschnitten, die zum Teil steil aufragende Kliffs an den Flüssen bilden.

Kliffs am Fluss Laba mit dem aufgeschlossenen, unterkretazischen Schichtprofil

Flußschotter des Laba, die herausgewaschene Glaukonitkonkretionen enthalten

In Konkretionen aus glaukonitischem Sandstein finden sich Reste fossiler Hölzer in Form von kleinstückigen Holz-Fragmenten und selten vollständigen Achsen und Reste der marinen Fauna. Aufgrund von Ammonitenfunden ist deren Alter mit Aptium (rund 120 Mill. Jahre) anzugeben.

System Serie Stufe Alter  
Paläogen Paläozän Dan 61,7 - 65,5  
Kreide Oberkreide Maastricht 65,5 - 70,6  
Campan 70,6 - 83,5
Santon 83,5 - 85,8  
Coniac 85,8 - 89,3  
Turon 89,3 - 93,5  
Cenoman 93,5 - 99,6  
Unterkreide Alb 99,6 - 112  
Apt 112 - 125 Funde Laba- und Belaja-Fluss
Barrême 125 - 130  
Hauterive 130 - 136  
Valangin 136 - 140  
Berrias 140 - 145  
Jura Oberjura Tithon 145 - 151  

Die fossilführenden, etwa faustgroßen, bis maximal 1 m Durchmesser aufweisenden Konkretionen stammen aus den dunklen Siltsteinen und finden sich herausgewaschen in den Flußschottern des Laba- und Belaja-Flusses. Zum Teil liegen die fossilen Hölzer auch isoliert, ohne glaukonitische Sandsteine in den Flußschottern. Die Florenreste sind dann unterschiedlich stark kantengerundet, abhängig von der Transportentfernung. Die Konkretionen enthalten neben fossilen Hölzern auch Reste der marinen Fauna, wie helle Ammoniten in calcitischer Erhaltung, Gastropoden und Mollusken.

Sergey beim Öffnen einer etwa 50 cm großen Glaukonit-Konkretion

Geöffnete Konkretionen mit fossilen Hölzern und Ammoniten

Marine Treibhölzer mit Bohr- und Fraßgängen

Bei den fossilen Hölzern handelt es sich um ehemalige Treibhölzer, die in den marinen Bereich verfrachtet wurden. Diese befinden sich also auf allochthoner Lagerstätte (umgelagert). Häufig sind Bohr- oder Fraßgänge, die sich zum Teil eindeutig auf Bohrmuscheln (Teredo sp.) zurückführen lassen, auch bis dato undefinierte Bohr-/Fraßspuren treten auf. Teredo-Bohrgänge sind mit hellem Calcit ausgefüllt. Auch schlauch- oder ringförmige Strukturen, die auf Pilzbefall deuten, sind zu erkennen.

Glaukonitkonkretion mit fossilem Holz (mit Verzweigung, Bohr-/ Fraßgängen und Pilzbefall) und einem Ammoniten in calcitischer Erhaltung

Detail der Bohr-/Fraßspuren Helle, schlauchförmige Strukturen deuten auf Pilzbefall des Holzes

Isolierte Achse eines Gymnospermenholzes und Querschnitt dieser Ache

Fossiles Holz mit Teredo-Bohrgängen (calcitgefüllt) und Details der Bohrgänge

Die fossilen Hölzer liegen in phosphoritischer Erhaltung mit Calcit, Siderit, Baryt und Pyrit vor. Zuweilen sind mattschwarze, kohlenstoffreiche Partien (Gagat) erkennbar. Die vorherrschenden Farben sind helle und dunkle Grau- und Brauntöne bis nahezu Schwarz. Die Gewebeerhaltung ist sehr unterschiedlich. Stücke mit hervorragender Erhaltung der holzanatomischen Details sind seltener. Wenn diese erkennbar sind, handelt es sich um Gymnospermenhölzer mit araukaroider Struktur.

Vielen Dank an Sergey für die Aufschlussfotos!

 

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